Wann lohnt sich ein Jobwechsel?

Heutzutage ist es nicht nur völlig üblich den Arbeitgeber mehrfach während seiner Karriere zu wechseln, viel mehr noch kann es sich sogar negativ auf den Lebenslauf auswirken, nur bei einem Arbeitgeber gewesen zu sein. Hier entsteht schnell der Eindruck wenig flexibel zu sein und es kommt die Vermutung auf, ein weniger breites Fachwissen aufgebaut zu haben.

Die Empfehlung ist daher, während des Berufslebens hin und wieder den Arbeitgeber zu wechseln. Diese Empfehlung kann jedoch bei den unterschiedlichen Qualifikationen variieren.

Gründe die für einen Jobwechsel sprechen:

1. Der bisherige Job bietet Ihnen keine Perspektive

Ein Jobwechsel bietet Ihnen sowohl fachliches als auch persönliches Entwicklungspotenzial. Arbeitet man lange in ein- und derselben Position, nimmt die Weiterbildungsmöglichkeit oftmals ab. Viele traditionelle Unternehmen mit konservativer Geschäftsleitung ermöglichen – wenn auch nicht immer bewusst – jungem Personal die keine/wenig Weiterbildung und den Aufstieg innerhalb des Unternehmens, sodass diese auf lange Sicht keine berufliche Perspektive sehen. Ebenso ist es für einen Mitarbeiter sehr frustrierend, wenn die lang ersehnte Beförderung ausbleibt oder man von Kollegen quasi überholt wird. Auch in solchen Fällen kann der Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber sinnvoll sein.

2. Der Wunsch nach mehr Gehalt

Studien zeigen, dass gezielte Jobwechsel häufig zu Gehaltssteigerungen führen. „Wer sich aus einer ungekündigten Stellung heraus bewirbt, stärkt seine Verhandlungsposition.“

Bevor Sie in die Gehaltsverhandlung gehen, sollten Sie sich zunächst die Rahmenbedingungen genau ansehen. Diese entscheiden darüber, ob – und wie sehr – sich der berufliche Schritt finanziell lohnt (Quelle: Karrierebibel):

  • Haben Sie in der neuen Position Verantwortung für Personal oder Budget, dann können Sie – je nach Position – bis zu 10 Prozent, teils sogar 25 Prozent mehr Jahresgehalt (brutto) verlangen.
  • Wer auf eine gleichrangige Position innerhalb der Branche (nur zu einem anderen Arbeitgeber) wechselt, kann meist ein Gehaltsplus von 5 Prozent – 10 Prozent herausholen.
  • Wer das Privileg hat, von einem anderen Arbeitgeber oder einem Headhunter abgeworben zu werden, kann zwischen 10 und 15 Prozent mehr Gehalt Oft erhalten Sie bereits ein gutes Angebot als Motivation für den Wechsel.
  • Ein Jobwechsel in eine andere Branche, womöglich in einen ganz anderen Beruf, kann hingegen eher zu Abstrichen beim Gehalt führen. Die wenigsten Quereinsteiger können dabei mit Erfahrungen, Know-how und Kontakten punkten. Hier müssen Sie überlegen, wie viel Sie bereit sind, runterzugeben. Bis zu 10 Prozent können es aber sein.

3. Sie benötigen berufliche (und/oder finanzielle) Sicherheit, die Ihnen Ihre Firma aktuell nicht geben kann

Geht es einem Unternehmen nicht gut, wirkt sich dies unweigerlich auf seine Angestellten aus. Es werden z.B. Benefits oder Zusatzzahlungen gestrichen, Gehälter werden verspätet gezahlt oder befristete Arbeitsverträge nicht verlängert. Wer bei seiner Jobauswahl sicherheitsorientiert ist und finanzielle Planbarkeit benötigt, sollte sich langsam nach einem soliden Unternehmen umsehen.

4. Ihrem Job fehlt der tiefere Sinn

Insbesondere junge Arbeitnehmer der Generation Y oder Z wollen sich mit Ihrem Job identifizieren können und einen Sinn in Ihrer Tätigkeit sehen. Ist dies nicht gegeben entsteht schnell Frust. Ein Jobwechsel kann dem Bedürfnis gerecht werden.

Auch ein fragwürdiger Unternehmenskurs, der den eigenen Prinzipien widerspricht, könnte der zündende Funke für deinen Unternehmenswechsel sein.

5. Fehlende Wertschätzung für Ihre Leistungen im Unternehmen

Fehlende Wertschätzung und wenig konstruktive Kritik ist einer der Hauptgründe für Unzufriedenheit im Job, ebenso wie zu wenig Freiräume und das Gefühl dauerhaft kontrolliert zu werden. Als Fachpersonal sollte kein Vorgesetzter an Ihrer Kompetenz zweifeln und Kritik kann immer konstruktiv beleuchtet werden. Ist beides nicht gegeben, ist es an der Zeit ein Unternehmen oder eine Abteilung mit geeigneteren Vorgesetzten zu suchen.

6. Die Arbeitslast ist viel zu hoch oder zu niedrig

Wer dauerhaft dem Zeitplan hinterher hängt, Zeitdruck von Vorgesetzten bekommt oder kaum dazu kommt eine Pause einzulegen, läuft Gefahr psychosomatische Beschwerden wie Schlaflosigkeit oder einen erhöhten Blutdruck zu fördern. In jedem Job gibt es stressige Phasen, jedoch sollte dies kein Dauerzustand sein. Leidet Ihre körperliche oder psychische Gesundheit unter Ihrem Job, ist es dringend an der Zeit für einen Jobwechsel.

Aber auch das Gegenteil kann krank machen. Wer sich dauerhaft unterfordert, gelangweilt oder sogar unnütze fühlt, wird langfristig nicht glücklich mit seinem Arbeitsplatz.

Zum Schluss ist zu sagen, dass ein Jobwechsel wohl überlegt sein soll. Denn nicht immer ist der Job daran schuld, wenn wir unzufrieden sind. Ein Jobwechsel wird keine Besserung bringen, wenn das Problem seinen Ursprung in Ihrem Privatleben hat.

Einen Jobwechsel ist eine Entscheidung die große Auswirkung auf ihr gesamtes Leben hat und sollte nicht aus einer Laune heraus erfolgen. Überlegen Sie sich genau, welche Anforderungen Sie an Ihren künftigen Job stellen und erfragen Sie dies gezielt im Bewerbungsgespräch.

Wir begleiten und unterstützen Sie auf dem Weg zu Ihrem neuen Traumjob. Mit desch Personalberatung haben Sie einen erfahrenen Partner an Ihrer Seite. Wir kennen unsere Kunden und wissen welcher Arbeitgeber zu Ihnen und Ihren Wünschen passt.

Quellen:

https://www.fr.de/ratgeber/karriere/lohnt-sich-jobwechsel-mich-11442705.html#:~:text=Expertentipp%3A%20%E2%80%9EKarriere%20macht%20nur%2C,%E2%80%9C

https://karrierebibel.de/jobwechsel-gehalt/

https://www.wmn.de/business/woran-du-merkst-dass-es-zeit-fuer-einen-jobwechsel-ist-id6359